De Schlacht ist geschlagen und damit auch der erste Saisonhöhepunkt für mich im Jahr 2016. Der Vertical Up in Kitzbühel ist für mich die wohl mit Abstand coolste Veranstaltung des Jahres. So ist sie quasi bei mir zu Hause, findet auf der legendären Streif statt und zudem ist das Rennen einfach verrückt. Es waren am 27. Februar wieder über 1000 Teilnehmer am Start und schon vor dem Rennen war die Stimmung großartig. Es ist einfach ein großes Freunde- und Bekanntentreffen. Die “Verrückten” aus Nah und Fern treffen sich hier zum Stelldichein.
Ich war heuer sehr entspannt vor dem Start. Die Vorbereitung verlief endlich einmal ohne größere Probleme. Ich war gesund und konnte die letzten Wochen gut trainieren, somit war ich recht zuversichtlich. “Wenn ich unter 55 bleibe, bin ich schon zufrieden”, sagte ich am Start noch bei einem Interview mit Martin Hautz, der jedes Jahr für die lässigen Video-Aufnahmen von dem Event zuständig ist. Also Warmup , noch was trinken und dann an den Start. Noch ein paar Bekannten die Hand schütteln, Glück wünschen und dann geht´s los. Es ist nun schon mein 5. Vertical Up, aber ich bin jedes Mal wieder von den Socken, wie die Meute nach dem Startschuss loslegt. Auch wenn man nicht will, etwas mitziehen lässt man sich trotzdem bei der Hatz Richtung Hausbergkante.
Die Traverse, das erste steile Stück, war heuer recht weich und somit einfach zu bewältigen. Da ist zwar immer etwas Stau, aber ich bin da recht froh darüber, denn das erste Stück ist man ja eh immer zu schnell unterwegs. Ab der Hausbergkante ging´s dann super, die Piste war kompakt und griffig. Perfekt zum Laufen und Gehen. Ich fand sofort einen guten Rhythmus und so ging´s Richtung Hahnenkamm. Vorbei an der Seidlalm, Seidlamsprung, alte Schneise, Gschöß und dann Steilhang Ausfahrt. Die Beine fühlten sich noch immer recht gut an und ich konnte meine Frequenz halten und dann war sie da – die Mausefalle.
Sie ist fast der Zielhang, sozusagen. Ich hatte Leute im gleichen Tempo vor mir und so konnte ich in der Idealspur bleiben. Bei mir waren da schon recht brauchbare Stufen. Ich hörte dann auch die Zuschauer am Ende der Mausfalle schreien und anfeuern und mir ist klar: “Jetzt gibts kein schwächeln mehr, vor all dem Publikum.” Gesagt getan, ich komme super über die Mausefalle wo mich oben viele Bekannte anfeuern und ich höre den Zielsprecher: “Die magische Grenze von einer Stunde rückt näher.” Mir schießt es durch den Kopf – “Was? Spinnt der??? Das gibt es doch nicht, ich kann nicht langsamer sein als letztes Jahr!” – und marschiere weiter mit Vollgas. Dann kommt noch der Nachsatz aus dem Lautsprecher: “Es sind noch acht Minuten.” Ok, also musste ich richtig angasen und ich holte nochmal alles aus den Beinen raus. Plötzlich war er da, der letzte Mini-Anstieg zum Ziel und rein in das berühmte Starthaus. Dann höre ich den Sprecher meine Zeit durchsagen, 52.54 – Yesssssssssss! Meine bisher beste Zeit auf der Streif.
Vollgepumpt mit Adrenalin und völlig fertig lasse ich noch einen Freudenschrei los. Wahnsinn, was für eine Zeit. Ich bin echt super happy damit. Die Saison beginnt schon mal gut, das gute Gefühl heißt es jetzt mitnehmen fürs weitere Training.
Schon seit der ersten Auflage ist der Vertical Up eine grenzgeniale Veranstaltung die wirklich unvergleichbar ist. Eine Kombination aus Sport, Wahnsinn und Spaß gewürzt mit dem Mythos Streif. Für mich ist es keine Frage: Im nächsten Jahr bin ich fix wieder am Start!
Mehr Infos zum Vertical Up findet ihr unter: www.verticalup.at
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