Hoka One One Speedgoat

Eines steht außer Zweifel, die Schuhe von Hoka One One fallen auf. Sie sind sozusagen die Monstertrucks unter den Laufschuhen und waren über die vergangenen Jahre die Antithese zum Barfußlauf- und Minimalschuh-Trend. Doch schön langsam, setzt sich die Idee mit der dicken Sohle auch bei anderen Herstellern durch.

Ich hatte bisher noch keinen Hoka One One, um so mehr habe ich mich über den Testschuh gefreut der bei mir eingetroffen ist. Es ist der brandneue Speedgoat. Ein Schuh der von Karl Meltzer mit desigend worden ist und der Name sagt auch klar, wohin die Reise geht. Der Modelname leitet sich vom Speedgoat 50k Rennen in den USA ab.  Also ganz klar, ein Ultraschuh.

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Der erste Eindruck

Noch kein Schuh vor den Hoka One One Speedgoat hat mich beim auspacken so überrascht. Der erste Blick in den Schuhkarton lässt einen schweren Brocken vermuten. Es liegt ein voluminöser Schuh da drinnen, aber beim heraushaben der erste aha-Effekt. Der Speedgoat ist mit 275g nicht nur deutlich leichter als er aussieht, sondern auch unter den Ultraschuhen auf der leichten Seite zu finden.

Cooles Design auch auf der Innensohle
Cooles Design auch auf der Innensohle

Auffälliges Design, mit XXL-Sohle versprechen viel Spaß. Abgerundet wird das ganze von einer Ortholite Einlegesohle und einer Vibram Megagrip Aussensohle. Der Schuh fühlt sich leicht und weich an, die Verarbeitung ist sehr gut und das Mesh verspricht viel luftdurchlässigkeit. Auffällig ist auch die Schnürung mit nur 4 Ösen pro Seite.

Eine sehr dünne Zunge, aber trotzdem bequem.
Eine sehr dünne Zunge, aber trotzdem bequem.

Die Passform

Dann der zweite aha-Effekt: das reinschlüpfen. Erst hat man das Gefühl auf einem Luftkissen zu stehen. Irgendwie wacklig das ganze, aber der Speedgoat passt super. Auch die Schnürung überrascht, trotz des weiten Abstandes der Ösen lässt sich der Fuß gut fixieren und das Obermaterial macht keine hässlichen Falten. An der Innensohle gibts nix auszusetzen, Ortholite bürgt für gute Passform. Der Schuh ist recht normal geschnitten und bietet viel Platz in der Zehenbox, ideal also für lange Strecken, bei denen die Füße gerne etwas anschellen. Lange habe ich mich mit dem ersten Drinnstehen nicht aufgehalten, ich musste auf die Trails mit dem Speedgoat.

Der Vergleich: links der flache Dynafit Feline Vertical Pro, rechts der Hoka One One Speedgoat.
Der Vergleich: links der flache Dynafit Feline Vertical Pro, rechts der Hoka One One Speedgoat.

Auf der Strecke

Wie gesagt, bei den ersten Schritten wirkt der Schuh etwas instabil, das ändert sich beim laufen aber sofort. Schon wieder ein aha-Effekt. Der Schuh läuft sich trotz der dicken Sohle sehr angenehm, gibt halt und ist überraschend dynamisch. Auch wenn man hoch drinnen steht, die 4mm Sprengung sind für einen schnellen Schuh ideal. Die Dämpfung ist wirklich aussergewöhnlich. Man hat echt das Gefühl, wie ein Mostertruck, über alles hinwegzugleiten. Trotzdem bleibt das Gefühl für den Untergrund nicht ganz auf der Strecke, das Feedback des Schuhs ist gut.

Dämpfung satt
Dämpfung satt

Egal ob Schotterpisten oder auch etwas engere Trails, der Speedgoat fühlt sich auf allen Untergründen wohl. Das Abrollverhalten ist ausgezeichnet und wesentlich lauffreudiger als die Optik des Schuhs vermuten lässt. Vor allem die Dicke Zwischensohle hat mir extrem viel Sicherheit vermittelt. So konnte ich auch auf anspruchsvollen Umtergrund immer das Tempo halten. Vor Steinen oder Wurzeln braucht man mit dem Speedgoat keine Angst haben.

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Die Sohle

Wo Vibram drauf steh, ist Grip drinnen. Das bestätigt sich auch bei der neuen Megagrip Gummimischung am Speedgoat. Diese kannte ich ja schon vom Dynafit Feline Vertical Pro und sie ist auch beim Speedgoat ein Garant für eine gute Verbindung zum Boden. Wirklich auf jedem Untergrund bietet sie Grip und selbst auf nassen Steinen kommt die Sohle nicht an ihre Grenzen. Das Profil passt optimal zur Gummimischung und sorgt zusätzlich für viel Grip. Lediglich am Asphalt ist der Schuh etwas laut, aber da gehört er ja auch nicht hin.

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Fazit

Noch kein Schuh den ich bisher getestet habe konnte mich so überraschen wie der Hoka One One Speedgoat. Er wirkt plump und schwer, ist aber wirklich genau das Gegenteil. Er ist schnell, dynamisch, gibt extrem viel Sicherheit und macht unglaublich Spaß. Er fällt also nicht nur optisch auf, sondern auch technisch. Für mich klar, der Hoka One One Speedgoat ist einer der besten und coolsten Schuhe die ich jeh gelaufen bin. Egal ob auf der kurzen, technischen Hausrunde oder der langen Runde am Wochehende mit 3 Stunden und mehr. Wer einen zuverlässigen Schuh mit viel Dämpfung sucht ist hier genau richtig, und selbst die Minimal-Fans werden überrascht sein. Denn dank 4mm Sprengung steht man sehr flach im Schuh.

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